Hohe Leberwerte beim Schapendoes – Ein Grund zur Sorge?

 

Im Jahr 2007 wurden bei meiner damals 2½ -jährigen Hündin Briana zufällig erhöhte Leberwerte festgestellt:

 

ALT (GPT)
  1425.1   (Referenzwert   5 – 125)
AST (GOT)    139.1   (Referenzwert   15 – 120)
GLDH
      48.67   (Referenzwert      < 9)
Ebenfalls erhöht war der Muskel-CK-Wert   1098   (Referenzwert   < 100)

 

Hätte ich mir das Blutbild nicht mitgeben lassen, wären diese Werte wohl gar nicht zur Sprache gekommen. Auf meine besorgte Nachfrage meinte der Tierarzt nur, solche Leberwerte gebe es ab und zu und man solle erst einmal abwarten und in ca. 4 Wochen ein weiteres Blutbild zur Kontrolle machen lassen. Der erhöhte CK-Wert könne auch auf den Stress während der Blutentnahme zurückzuführen sein.

In der Zeit bis zur nächsten Untersuchung wurden leberstärkende Mittel verabreicht.

Die Werte hatten sich jedoch trotz der Medikamente nur geringfügig verbessert.

Weitere Kontrollen zeigten immer wieder hohe Leberwerte und ich war natürlich sehr besorgt und befürchtete das Allerschlimmste. Daher liess ich schliesslich einen Ultraschall der Leber und eine Leberbiopsie durchführen. Es zeigte sich, dass die Leber zwar leicht vergrößert war, aber keinerlei tumoröse Veränderungen aufwies, was natürlich sehr zu meiner Beruhigung beitrug. Briana zeigte auch keinerlei Krankheitsanzeichen oder Beeinträchtigungen außer einem gelegentlichen Juckreiz, der aber vermutlich andere Ursachen hatte. Mithilfe einer klassisch homöopathischen Behandlung legte sich dieser.

Mittlerweile hatte ich auch etwas nachgeforscht und war auf einige Schapendoezen (aus ganz Europa, aber auch aus Übersee) mit ebenfalls stark erhöhten Leberwerten gestoßen, die fast alle ein stolzes Alter erreicht hatten oder noch in hohem Alter lebten. Das beruhigte mich natürlich ebenfalls ungemein.

Bei einer weiteren Routineuntersuchung mit ca. 10 Jahren waren ihre Leberwerte nach wie vor hoch. Sie lebte also damals seit mindestens 8 Jahren mit diesen horrenden Werten. – Und dies gut, war sie doch gesund und munter und trieb immer noch gerne Sport.

Selbstverständlich versuchte ich, die Leber zu stärken bzw. zu schonen. So gab es immer mal wieder eine Mariendistelkur. Außerdem wurde nur das Allernotwendigste geimpft (Tollwut alle 3 Jahre) und auf vorbeugende Spot-Ons/Medikamente wenn irgend möglich verzichtet. Für unseren Urlaub im Süden verwendete ich ein Halsband (Leishmanioseprophylaxe), das ich sofort nach der Rückkehr wieder entfernen konnte.

Briana wurde 13 ¾ Jahre alt.

Wodurch diese extremen Leberwerte verursacht werden, darüber kann ich nur spekulieren.

Eine vererbte Veranlagung, die bei bestimmten Auslösern diese hohen Werte verursacht?

Umwelteinflüsse? Impfungen? Medikamente?

Eine Tierärztin, bei der ein Schapendoes mit ebenfalls stark erhöhten Leberwerten in Behandlung war, beabsichtigte vor einiger Zeit, eine Doktorarbeit zu diesem Thema anzuregen, aber offenbar hat sich noch niemand gefunden, der sich dessen annehmen möchte.

Ein Hund kann mit derart hohen Leberwerten durchaus „steinalt“ (auch 15 und mehr Jahre) werden.

Genauer nachgehen sollte man der Sache natürlich, wenn ein Hund Krankheitssymptome zeigt.