Meine Halbschwester Peewee (2007)

 

 Bevor ich anfange zu erzählen, muss ich zuerst unsere tolle Truppe vorstellen:

     
Peewee   Pazzo   Moro   Briana

 

  Unter der Woche spaziere ich mit Frauchen meist durch die „Langen Erlen“. Das ist das Hundeparadies ganz in unserer Nähe mit einem Fluss zum Baden und vielen, vielen Hunden, die dort ohne Leine laufen dürfen. Einen Tierpark gibt es auch. Da schauen wir manchmal Affen, Ziegen, Meerschweinchen, Hängebauchschweine, Rehe, Esel u.v.m. an. Meine Nase hat dann immer ordentlich zu tun, denn es gibt dort sooo viele tolle Düfte... 


Die meisten Hunde, die ich treffe, haben keine große Lust, mit mir zu spielen. Und die, die es wollen, sind mir oft zu grob. Ab und zu quieke ich dann auch schon mal ganz laut. Aber schön ist es dort trotzdem.

Stellt euch vor, eines Tages im Januar entdeckte ich auf der Wiese am Fluss (der übrigens „Wiese“ heißt) ein kleines wuscheliges Etwas, das aussah wie ich. Es hatte noch einen großen Wuschel und einen großen, schwarzen, kurzhaarigen Freund dabei. Voller Begeisterung rannte ich los, um „es“ gebührend zu begrüßen und stellte fest, dass wir uns schon vorher begegnet waren: im Oktober 06 bei der Agility-WM und im Dezember 06 auf einem Schapendoes- Spaziergang. Frauchen sagte, es wäre Peewee, meine Halbschwester, wir hätten denselben Papa. Halbschwester hin oder her, ich hatte endlich eine tolle Spielkameradin gefunden. (Am liebsten spiele ich halt doch mit Schapendoezen...)     
 


Sehr gefreut habe ich mich, als Peewees Frauchen erzählte, sie würden nun ganz in der Nähe wohnen. Jippie!! Das hieß, ich würde sie von nun an öfter treffen.
Leider verpassen wir uns auch manchmal, aber immerhin treffe ich Peewee meist so zwei bis drei mal in der Woche.
Dann düsen wir am Fluss entlang und gehen gemeinsam baden. Ich lege mich am seichten Ufer immer gemütlich ins Wasser. Peewee ist noch etwas unvernünftig und geht richtig schwimmen. Sie wollte mich schon mit hinein locken, aber solche Sachen soll sie mal ohne mich machen. Ich bleibe mit den Pfoten auf sicherem Grund!



Nach dem Baden schubbere ich mit Kopf und Vorderkörper über den Boden, um mich zu trocknen. Als der Boden noch nicht so trocken war wie jetzt, sah ich hinterher immer etwas „erdig“ aus. Peewees Frauchen fand das nicht so lustig, denn sie befürchtete, Peewee würde sich das von mir abgucken. Mein Frauchen ist das schon gewohnt. Sie hat da so ihre eigenen Tricks. Allerdings meint sie, ich wüsste das nicht... Zum Schluss des Spaziergangs schickt sie mich nämlich noch mal ins Wasser und läuft anschließend ganz schnell weiter, damit ich keine Zeit mehr zum Schubbern habe. Manchmal versuche ich es trotzdem noch, aber dann ruft sie sofort „nein“ und so ergebe ich mich halt in mein Schicksal und sause ihr schnell hinterher. Immerhin darf ich mit Peewee toben, da kann ich ihr ja auch einen Gefallen tun.

      


Peewee hat jetzt übrigens tatsächlich mit dem Schubbern über den Boden angefangen. Ihr Frauchen behauptet natürlich, daran wäre nur ich Schuld, Peewee hätte das bei mir abgeguckt. Aber mal ehrlich, glaubt ihr nicht auch, dass das ganz einfach die Schapendoes-Gene sind? Mir hat das auch niemand zeigen müssen, ich habe mir das ganz allein beigebracht.

Der andere Wuschel, Pazzo, ist nicht so zum Spielen aufgelegt. Na ja, er ist halt schon ein älterer Herr. Ab und zu stupse ich ihn trotzdem mal an und manchmal rennt er auch ein Stückchen mit. Meist knurrt er aber nur so vor sich hin. Ich glaube, er grummelt immer irgendetwas von „wildem Junggemüse“ in seinen Bart.



Moro, der schwarze Kurzhaarige beschäftigt sich am liebsten mit seinem Ball. Den stibitze ich öfter, aber er versucht nie, ihn mir wieder abzujagen, sondern wartet bis ich ihn irgendwann liegen lasse, weil ich doch lieber mit Peewee rumsause.

   Wenn ich jetzt auf den Wiesendamm komme, halte ich immer Ausschau nach einem großen, schwarzen Labrador, denn dann kann ja auch Peewee nicht weit sein, oder? Frauchen amüsiert sich immer, wenn ich alle schwarzen Hunde aus der Ferne anwedele. Leider gibt es sehr viele schwarze Labradore – und nur einen, der meine Schwester im Schlepptau hat. So habe ich mich schon oft zu früh gefreut.

Aber an vielen Tagen habe ich auch Glück. Und dann geht die Post ab...

Eure Briana vom wilden Weidenwald

 

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